Baustein 3: Ressourcen und protektive Faktoren – Übung zur Bedeutung und zum Gewicht von Schutzfaktoren in der psychosozialen Fallarbeit
Ressourcenorientierung und der Salutogeneseansatz (Antonovsky 1997) haben sich zu Grund-paradigmen in der psychosozialen Fallarbeit entwickelt. Besonders in der Arbeit mit schwer
belasteten Zielgruppen kommt es darauf an, nicht nur in der Abwehr belastender Risikoaspekte
zu verharren, sondern zu versuchen vorhandene Fähigkeiten und Ressourcen der Klienten zu
benennen, zu fördern und für die Lösung von Problemen zu nutzen. Des Weiteren sollen externe
Schutzfaktoren zur Bewältigung von Problemlagen aktiviert werden (Welter-Enderlin & Hildenbrand 2006). Ressourcenbewusstsein und ‑aktivierung nehmen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung nachhaltiger Präventionsansätze ein. Der Zusammenhang zwischen subjektiv wahrgenommener Belastung und dem Bewusstsein vorhandener Bewältigungsmöglichkeiten wird seit langem diskutiert, die Auswirkungen auf Stressbewältigung und psychosoziale Gesundheit gelten als belegt (Antonovsky 1997, 140). Dagegen werden Ressourcenverlustschwäche oder der unangemessene Einsatz von Ressourcen als Negativaspekte bei der Problembewältigung beschrieben (Hobfoll & Buchwald 2004). Mit dem Ressourcenbegriff wird der Hauptfokus der Sozialen Arbeit auf ihre Klientel benannt, aus dem sich eine Vielzahl methodischer Ansätze in der direkten Praxis, darüber hinaus aber auch in der Sozialpolitik
entwickeln lassen (Knecht & Schubert 2012).